pt_01_2021_pfo

Der Brettener Paul Hochberger hat nicht nur Benzin im Blut, sondern auch noch Erfolg im Motorsport. Denn jüngst hat der 31-jährige Familienvater aus der Melanchthonstadt den Gesamtsieg im Porsche Super Sports Cup Deutschland geholt. Der Porsche Super Sports Cup wird seit 2005 ausgetragen und richtet sich an motorsportbegeisterte Porsche Fahrer in unterschiedlichen Leistungsklassen. In sechs Rennen pro Jahr treten die Piloten mit straßenzugelassenen Fahrzeugen und Serienreifen vom exklusiven Ausstatter Michelin gegeneinander an. Es handelt sich dabei um die höchste Klasse im Amateursport. Hochberger entwickelte sich mit seinem 911 GT3 Cup in der Saison überraschend zum Titelfavoriten in der Gesamtwertung. Mit insgesamt acht Klassensiegen und Top-Platzierungen in der Gesamtwertung holte sich Hochberger beachtliche 189 Punkte in der Wertung 5 e. Im Gespräch mit der Brettener Woche spricht der passionierte Rennfahrer über seine ersten Erfahrungen im Motorsport und die Pläne für die Zukunft. VOM BOBBY- CAR IN DEN PORSCHE CUP. UNSER VERKAUFSBERATER PAUL HOCHBERGER IST SIEGER DES PORSCHE SUPER SPORTS CUP DEUTSCHLAND 2020. Herr Hochberger, Sie haben den Gesamtsieg beim Porsche Super Sports Cup erreicht. Wie lange haben Sie auf diesen Sieg hingearbeitet? Wie verlief Ihre Karriere imMotorsport? Bereits als Kind wurde mir der Grundstein „Passion Automobil“ in die Wiege gelegt. Mit meinem Bobbycar raste ich, wann immer möglich, die Berge hinunter. Dabei hatten meine Eltern regelmäßig Schweiß auf der Stirn. Mit 15 Jahren hatte ich den ersten Motorroller, mit 16 das erste 125CC-Sportgerät. Im Kart drehte ich dann meine ersten Runden auf Rennstrecken und ich merkte, das war mein neues Zuhause. Mit 17 Jahren durfte ich dann als erster Jugendlicher meinen Führerschein in Baden-Württemberg machen, da ich in der Ausbildung zum Hotelkaufmann steckte. Der Rennsport begann 2016 mit dem Kauf eines Porsche Cayman GT4 mit Straßenzulassung und der notwendigen Rennlizenz. Gleichmäßigkeitsrennen standen dann zuerst im Mittelpunkt. 2018 gründete ich zusammen mit Professor Dr. Stefan Waibel den Rennstall RaceDoxx. Im Enzkreis haben wir eine Halle angemietet, um die relevanten Jobs realisieren zu können. 2019 wechselte ich das Rennfahrzeug – auf einen Porsche GT4 Clubsport ohne Straßenzulassung. Anfang dieses Jahres gab es dann einen erneuten Fahrzeugwechsel. Nun steht ein Porsche GT3 Cup als Basis für die neue Saison zur Verfügung. Hinzu kam Oliver Bliss als Teamchef. Er ist ein geschätzter, langjähriger Kunde des Hauses und seine Expertise und Erfahrung im Motorsport waren absolut entscheidend. Er und sein Team setzten die Anforderungen des DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) um, managten die Technik und entwickelten die komplette Strategie für die jeweiligen Rennen. Ein derartig herausragendes Ergebnis wäre sonst nicht möglich gewesen. Beim Porsche Super Sports Cup handelt es sich um die höchste Klasse im Amateurmotorsport. Wie viel von Ihrer Freizeit verwenden Sie auf das Training für die Rennen und die „Tüftelei“ an IhremAuto? Neben meinem Beruf sind ein bis zwei Tage pro Woche nötig, um die Aufgaben und Herausforderungen umsetzen zu können. Dabei steht aber nicht die Tüfte- lei, sondern Training und Organisation im Vordergrund. Steht Ihnen ein Team, wie wir es beispielsweise aus der Formel 1 kennen, zur Seite? Ja, ohne ein funktionierendes Team wäre das alles nicht möglich. Sechs Techniker plus Teamchef, vier Familienmitglieder sowie eine Person für Social Media runden das gesamte Team ab. Sie sind auch Familienvater. Wie verträgt sich dieses private Leben mit dem sicherlich oft zeitraubenden und auch nicht ganz ungefährlichen „Hobby“ Motorsport? Nur durch viel Idealismus und den hohen Zusammenhalt der Familie ist die Realisierung dieses Sports möglich. Dieser Rückhalt gibt mir die Kraft, die Aufgaben zu bewältigen. Auch in Ihrem Fall können wir auf das Thema „Corona“ nicht verzichten. Wie hat die Pandemie Ihren Sport beeinflusst? Bedingt durch die Pandemie und die Vorschriften der Veranstalter wurden 25% der Rennen im Jahre 2020 abgesagt. Zuschauer hatten keine Möglichkeit, die Rennen live zu verfolgen. Die geforderten Hygienevorschriften wurden von allen Rennteams umgesetzt. Nur dadurch gab es glücklicherweise keine Infektionen. Wie sehen Ihre weiteren Ziele imMotorsport aus? Nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft im Porsche Super Sports Cup ist sicher, dass Sie mich auch in diesem Jahr wieder auf der Rennstrecke sehen werden. Dann greifen wir wieder an. Per heute ist offen, in welcher Serie das sein wird. Die Fragen stellte Brettener-Woche/kraichgau.news-Redaktionsleiter Christian Schweizer. 18 BEI UNS BEI UNS 19

RkJQdWJsaXNoZXIy OTc0MjQ0